Europas Bauernfamilien fordern Stopp des EU-Mercosur-Abkommens

Keine Korrekturen, sondern Neuausrichtung. Wir brauchen eine Handelspolitik, die faire und kostendeckende Preise ermöglicht, das Klima schützt und Menschenrechte sichert

In einer gemeinsamen Europäischen Bauerndeklaration fordern 41 Bauernorganisationen in 14 Ländern ihre Regierungen auf, das EU-Mercosur-Abkommen abzulehnen.

Diese Länder sind: Belgien, Dänemark, Deutschland, Frankreich, Italien, Kroatien, Litauen, Luxemburg, Niederlande, Norwegen, Österreich, Portugal, Schweiz, Spanien (inkl. Galizien und Baskenland) – sowie die Dachverbände Europäische Koordination Via Campesina (ECVC), das European Milk Board (EMB) und Demeter International.

Die Deklaration hier herunterladen Download

Das Freihandelsabkommen ist in einigen Mitgliedsstaaten auf Regierungsebene umstritten. Deutlich kritische Stimmen äußern etwa Österreich, Niederlande, Frankreich, Irland und Belgien. Deutschland, das aktuell die EU-Ratspräsidentschaft inne hat, kündigte an, die Ratifizierung des EU-Mercosur-Abkommens vorantreiben zu wollen, auch wenn Bundeskanzlerin Angela Merkel sich in diesen Tagen kritisch zum Abkommen äußert. Es ist zu befürchten, dass Deutschland mit kleinen Korrekturen die kritischen Mitgliedsstaaten einfangen und zur Unterzeichnung bewegen könnte.

Die europäischen Bäuerinnen und Bauern fordern ihre Regierungen auf, das EU-Mercosur-Abkommen zu stoppen. Franziskus Forster von der der ÖBV-Via Campesina dazu: „Mit dem EU-Mercosur-Abkommen sollen die Importe von beispielsweise Fleisch, Zucker und Soja aus den Mercosur-Ländern steigen, deren Produktion im Zusammenhang mit der aggressiven Exportausrichtung immer industrieller wird. Der weltweit für Klima und Artenvielfalt zentrale Amazonas muss diesem System weichen. Auch Menschenrechtsverletzungen stehen im Zusammenhang mit dieser Entwicklung auf der Tagesordnung. Gleichzeitig stehen die Bauernfamilien in Europa vor großen Herausforderungen, klimaverträglicher und tiergerechter Lebensmittel zu erzeugen, was höhere Kosten auf den Betrieben mit sich bringt. Die steigenden und unqualifizierten Importe aus den Mercosurländern führen zusätzlich zu steigendem Preisdruck bei den europäischen Bauernfamilien. Diese Handelspolitik und die ungleichen Produktions-, Umwelt- und Sozialstandards zugunsten der Agrarindustrie beschleunigen das Ende von bäuerlichen Betrieben auf beiden Seiten des Atlantiks.“

Die Bäuerinnen und Bauern fordern eine Handelspolitik für faire und kostendeckende Erzeugerpreise weltweit, für Klimaschutz, Artenvielfalt und Tierwohl, für Menschenrechte, für bäuerliche Strukturen, für regionale Lebensmittel, für den Erhalt und die Weiterentwicklung europäischer Standards und für faire Arbeitsbedingungen.

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„Degrowing the Food Sector“ @ Degrowth Vienna 2020 Conference | 31 May 2020

„Wie schaffen wir demokratische Lebensmittelpolitiken?“

Wann? Sonntag, 31. Mai 2020, 10 bis 15 Uhr

Wo? bei Euch zuhause – über Big Blue Button

Wie? kostenlos registrieren bis zum 28. Mai und live zuschalten

Was erwartet mich? Das gesamte Lebensmittelsystem muss radikal verändert werden, um gesunde und nahrhafte Lebensmittel für alle und innerhalb der planetaren Grenzen bereitzustellen. Im Rahmen der Degrowth Konferenz, die heuer erstmals online stattfindet, möchten wir unter dem Titel  “De-growing the Food Sector” bereits erfolgreiche Strategien bestehender Lebensmittelinitiativen kennenlernen, diskutieren und gemeinsam Erkenntnisse für eine Degrowth-Gesellschaft ableiten.

Podiumsdiskussion und Workshop finden auf Englisch statt, es wird aber deutsche Simultanübersetzung geben.

 

10:00 – 11:30 PODIUMSDISKUSSION: ‚Wie schaffen wir demokratische Lebensmittelpolitiken?‘

mit Olivier de Schutter (International Panel of Experts on Sustainable Food Systems, IPES-Food), Line Rise Nielsen (Copenhagen Food System Centre), Armin Bernhard (BürgerInneninitiative Mals, Südtirol) und Geneviève Savigny (European Coordination Via Campesina). Die Moderation übernimmt Julianna Fehlinger (ÖBV – Via Campesina Austria).

11:45 – 13:15 WORKSHOP Teil 1 ‚Von Erfolgsgeschichten demokratischer Lebensmittelinitiativen lernen‘ mit  Cargonomia & Szatyor Association (HU), SEKEM (EGY), und Nourish (Scotland) / Scottish Food Coalition (GB)

13:30 – 15:00 WORKSHOP Teil 2 ‚Von Erfolgsgeschichten demokratischer Lebensmittelinitiativen lernen‘ mit Die Freien Bäcker (D/AT/PO/IT), Landwirtschaft mit Zukunft (CH), und Premium Cola (DE)

 

Wir freuen uns auf Eure Teilnahme! Bitte teilt die Einladung auch gerne in Euren Netzwerken!

Mehr Details über SprecherInnen und die teilnehmenden Praxisbeispiele findet ihr auch auf Facebook, auf der Nyéléni Website und im Konferenz-Programm.

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Aktion für eine klimagerechte Landwirtschaft!

Wann? Dienstag, 21.01.2020 8:00 Uhr
Wo? Austria Center Wien, Kongresszentrum, Bruno-Kreisky-Platz 1, 1220  Wien (U1 VIC)

Am Dienstag den 21.1.2020, bei der Eröffnung der Wintertagung des Ökosozialen Forums mit dem Titel „Von Almen zu Palmen – Die Agrarpolitik im (Klima-)Wandel“, zeigen wir gemeinsam mit Farmers for Future, wie eine klimagerechte Landwirtschaft der Zukunft aussieht. Mit der Plattform „Wir haben es satt!“ werden wir in Zeiten der Verhandlungen der neuen Agrarpolitik ein deutliches Zeichen für eine Agrarwende setzen!
Zum Eröffnungstag der Wintertagung werden Ministerin Elisabeth Köstinger und Janusz Wojciechowski, EU-Agrarkommissar erwartet.

Sei auch du dabei – in Tracht oder ohne. Wir freuen uns, dich um 8:00 Uhr vor dem Austria Kongresscenter zu sehen. Melde dein Kommen bitte bei info@wir-haben-es-satt.at

Und damit die Botschaft der Aktion gut rüber kommt, basteln wir am Mittwoch, 15.1. ab 16.00 Uhr im Attac-Büro an Transparent und Zubehör. Sei dabei und mal und bastel mit uns. Anmeldung ebenfalls unter info@wir-haben-es-satt.at

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Protestrede bei der Wintertagung: “Wir haben eure faulen Kompromisse satt! (VIDEO!)

Am Eröffnungstag der Wintertagung hat die Plattform „Wir haben es satt!“ eine Aktion organisiert, mit der sie ihre Kritik an der aktuellen Agrarpolitik zum Ausdruck bringen. Vor dem Eingang wurde ein Haufen fauler Äpfel abgeladen.

Nach dem Aufruf von Köstinger, dass alle Bauern und Bäuerinnen zusammenhalten müssen, haben ÖBV-Bäuerinnen versucht, eine spontane Protestrede auf der Tagung zu halten. Die Bäuerinnen wurden jedoch von den Securities abgeführt, bevor sie zu Wort kommen konnten. (VIDEO und FOTOS) Die Rede im Wortlaut wird aber online veröffentlicht.

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„Wir haben heute einen Haufen fauler Äpfel mitgebracht, um diese Agrarpolitik der faulen Kompromisse aufzuzeigen Wir sind Bäuerinnen, die es satt haben, dass die österreichische Agrarpolitik uns seit Jahren verspricht, für die bäuerlichen Betriebe da zu sein. Tatsächlich werden die Förderungen von den niedrigen Preisen geschluckt. Nur die großen Betriebe und die Verarbeiter profitieren von den Subventionen. Die Politikerinnen und Politiker versprechen, im Interesse der bäuerlichen Betriebe zu handeln. Doch 80 Prozent der Förderungen gehen aber an nur 20 Prozent der Betriebe. Jene, die das Geld dringend brauchen, gehen leer aus.“, so Julianna Fehlinger von der ÖBV-Via Campesina Austria.

„Wir wollen Höfe fördern, die auf Vielfalt setzen, anstatt sich in Abhängigkeit von Molkereien, Banken und Agrarkonzernen zu bringen. Jene Betriebe, die mit dem Kreislauf der Natur wirtschaften, schützen unser Klima und sichern die Ernährung unserer Zukunft. Und sie erhalten den Lebensraum für Vögel, Bienen, Wildtiere und Biodiversität. Zugleich sperrt aber in Österreich im Schnitt alle zweieinhalb Stunden ein Hof zu. Hier läuft grundsätzlich etwas falsch. Hier müssen längst die Alarmglocken läuten. Es muss sich endlich etwas ändern. Diese Stimmen haben wir heute bei der Wintertagung hörbar gemacht“, so Fehlinger weiter.

Die Plattform „Wir haben es satt“ hat diese Aktion unterstützt und bekräftigt damit die Forderung nach einer sozialen und ökologischen Wende in der Agrarpolitik, hin zu einer Demokratischen Lebensmittelpolitik.

 

Hintergrund:

Fotos von der Aktion

Die vollständige Rede von Julianna Fehlinger

Download Papier zur Demokratischen Lebensmittelpolitik

 

Rückfragehinweis:

Franziskus Forster
ÖBV-Via Campesina Austria, Referent für Öffentlichkeitsarbeit
franziskus.forster@viacampesina.at, +43-650-68 888 69

 

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BauernPostler*innen gesucht!

Wann? 28.01.2019 8:00 Uhr
Wo? Austria Center Wien, Kongresszentrum, Bruno-Kreisky-Platz 1, 1220 Wien (U1 VIC)

24773192592_18fb44c3c2_kAm Montag, den 28.1.2019, bei der Eröffnung der Wintertagung des Ökosozialen Forums mit dem Titel „Wer ernährt die Welt? Wer verzehrt die Welt? Wer erklärt die Welt“, zeigen wir mit der BauernPost wie eine demokratische Lebensmittelpolitik der Zukunft aussieht. Mit der Plattform „Wir haben es satt!“ werden wir in Zeiten der Verhandlungen der neuen Agrarpolitik ein deutliches Zeichen für eine Agrarwende setzen. Zum Eröffnungstag der Wintertagung werden Ministerin Elisabeth Köstinger und Martin Weber, Spitzenkandidat der Europäischen Volkspartei erwartet.

Sei auch du dabei – dem Anlass entsprechend in Tracht gekleidet. Wir freuen uns dich in Lederhosen oder Dirndl um 8:00 Uhr vor dem Austria Kongresscenter zu sehen. Melde dein Kommen bitte bei info@wir-haben-es-satt.at

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Petition: Gutes Essen, Gute Landwirtschaft – Jetzt!

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Appell an die Landwirtschaftsminister*innen der Mitgliedstaaten der Europäischen Union

Wir fordern Sie auf, eine nachhaltige Landwirtschaft zu unterstützen. Sie muss für alle – Erzeuger/innen, Verbraucher/innen, Tiere und Umwelt – fair, gesund und erschwinglich sein. Für die Regierungen muss das öffentliche Interesse endlich wichtiger werden, als das der Großkonzerne. Wir brauchen dringend eine Reform der Gemeinsamen Europäischen Agrarpolitik.

Petition unterzeichnen

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Agrarministerrat: Eure Agrarpolitik haben wir satt!

Die Plattform „Wir haben es satt“ machte anlässlich des informellen Agrarministerrat in Schloss Hof deutlich: Diese Agrarpolitik hat keine Zukunft. Um Antworten auf globale Probleme wie Hunger, Klimakrise, Landraub und Höfesterben zu finden, ist ein grundlegender Wandel nötig!

Bilder der Aktion sind auf Flickr zu finden.

Die Plattform „Wir haben es satt“ präsentierte ein gemeinsames Papier zur Demokratischen Lebensmittelpolitik.

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Aufruf EU-AgrarministerInnen-Treffen: Schloss Hof, 25.9.18

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English Version below!

Wir haben eure Agrarpolitik satt!

Hinter dicken Schlossmauern treffen sich am 25. September die AgrarministerInnen der EU-Mitgliedsstaaten, um die Weichen für die Landwirtschaft und Ernährung der Zukunft stellen. Statt einer grundlegenden Kurskorrektur wird ein „Weiter-wie-bisher“ aufgetischt. Diese Politik hat uns Höfesterben und Agrarfabriken eingebrockt und verschärft die Klimakrise. Als KonsumentInnen, Bauern und Bäuerinnen und ArbeiterInnen müssen wir jetzt auslöffeln? Wir haben es satt! Deshalb schlagen wir Alarm!

Wann: Dienstag, 25. September 2018 um 8:00 Uhr 
Wo: Schloßhof 1, 2294 Schloßhof (Karte: Open Source Map für die Aktion)

Wir stehen für eine kleinbäuerliche Landwirtschaft, die das Klima schont, für artgerechte Tierhaltung, gerechten Handel, gute Arbeitsbedingungen und gutes Essen für alle!

Mit Kochtöpfen und Löffeln werden wir am 25. September um 8:00 Uhr laut sein und die MinisterInnen frühmorgendlich empfangen und daran erinnern, dass es unsere Zukunft ist, über die sie entscheiden. Wir werden mit Fahrrädern und Traktoren vor Ort sein, um ein deutliches Zeichen für eine gerechte Politik statt Profite für wenige zu setzen. Es ist noch nicht Hopfen und Malz verloren: Bei Suppe, Bier und Saft, auf Stroh gebettet, laden wir JournalistInnen, PolitikerInnen und alle Interessierten ein, über Landwirtschaft und eine gerechte Agrar- und Lebensmittelpolitik zu diskutieren. Nimm Kochtopf und Löffel und sei mit uns laut für die Agrarwende.

Für eine demokratische Lebensmittelpolitik jetzt!

Was mitbringen, wie anreisen –> alle Infos hier 

Eine gemeinsame Aktion der Plattformwww.wir-haben-es-satt.at  Austria und Good Food Good Farming

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Schweinsrüssel für China? Wie Nachhaltigkeitsministerin Köstinger ihre eigene Klimastrategie ad absurdum führt

Österreichisches Schweinefleisch darf jetzt 16.000 Kilometer rund um den Erdball transportiert und in China verkauft werden. Die Nachhaltigkeitsministerin jubelt. Warum das schlechte Nachrichten sind, erklärt Irmi Salzer.

Mehr: Schweinsrüssel für China? Wie Nachhaltigkeitsministerin Köstinger ihre eigene Klimastrategie ad absurdum führt

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200 Jahre Raiffeisen: Wie die Idee der Genossenschaft verraten wurde

Vor 200 Jahren wurde Friedrich Wilhelm Raiffeisen geboren. Der Raiffeisen-Konzern, der seinen Namen trägt, bezieht sich bis heute auf seine Idee der Genossenschaften. Doch welche Rolle spielen die Prinzipien einer Genossenschaft heute noch? Julianna Fehlinger hat genau hingesehen. Friedrich Wilhelm Raiffeisen hatte als Sozialreformer im 19 Jahrhundert erkannt, dass die Not der ländlichen Bevölkerung groß war. Die Bauern und…

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