ZEITmagazin: Herr Bach, Sie sind 1938, zwei Wochen vor der Reichspogromnacht, in die Niederlande geflohen. Nur einen Monat bevor dort die Deutschen einmarschierten, wanderten Sie nach Palästina aus – und zwar auf dem Schiff "Patria", das auf der nächsten Fahrt dann gesunken ist. Warum, glauben Sie, sind Sie immer rechtzeitig entkommen?

Gabriel Bach: Also, dass jemand über mein Schicksal bestimmt hätte, das kann ich nicht glauben. Ebenso wenig, dass ich es verdient hätte, von einem Herrgott beschützt zu werden, während es die Millionen jüdischen Kinder, die umgekommen sind, nicht verdient hätten. Nein, es war einfach Glück. Und in gewisser Weise hat mich auch der britische Premierminister Neville Chamberlain gerettet.