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Muslimische Ärztin stellt „medizinische Innovation“ vor: Neues Zäpfchen soll Homosexualität heilen

Muslimische Ärztin stellt „medizinische Innovation“ vor: Neues Zäpfchen soll Homosexualität heilen

Momentan wird viel über die Todesstrafe für Schwule und Lesben im Sultanat Brunei diskutiert. Statt auf Steinigungen setzt man im Emirat Kuwait auf neue „Heilmethoden“, genauer gesagt auf Zäpfchen. Eine muslimische Medizinerin sieht die Ursache für Homosexualität in einem Analwurm.

von Katja Steinbach

Islam heißt nicht nur Frieden, sondern auch Fortschritt: Von einer ganz neuen Behandlungsart in Kuwait berichtet aktuell das in Washington ansässige Middle East Media Research Institute (MEMRI). Offenbar will man in dem islamischen Emirat humaner mit Homosexuellen umgehen als etwa im Iran, wo Schwule schon mal an Baukränen aufgehängt werden, oder in Brunei, wo ihnen der Tod durch Steinigung droht. Am Golf setzt man hingegen auf Fachmedizin.

So erklärte laut dem MEMRI-Bericht unlängst die kuwaitische Ärztin Dr. Mariam al-Sohel in einem Fernsehinterview, dass sie ein spezielles Zäpfchen entwickelt habe, mit dem man der in ihrem Land unerwünschten Homosexualität beikommen könnte. Sowohl bei schwulen Männern als auch bei „maskulinen Lesben“, so die Fachkraft mit Hijab, könne das Medikament zur Linderung gleichgeschlechtlichen Verlangens eingesetzt werden. Dabei beruft sich die Doktorin ausdrücklich auf den Koran, aus dem sich auch therapeutische Ansätze herleiten ließen.



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Doch wieso gerade ein Zäpfchen und keine Tablette? Al-Sohel hat dafür eine plausible Begründung: Homosexualität werde durch einen Wurm hervorgerufen, der sich im Allerwertesten der „Erkrankten“ einniste und sich von Sperma ernähre. Diesen Schmarotzer könne ihr Zäpfchen wirksam bekämpfen. Man wundert sich allerdings, dass das Medikament dann auch bei Lesben zum Einsatz kommen soll. Bei denen müsste der Popo-Parasit ja eigentlich von selbst eingehen, weil er verhungert… Aber wer zweifelt schon am Wort einer promovierten Ärztin, die sich auf die Heilige Schrift der Muslime beruft.

Für schwule Männer hat die Islam-Ärztin schließlich noch ein paar Ernährungstipps parat: Sie sollten sich möglichst von Wurzelgemüse ernähren, vor allem von Süßkartoffeln, Radieschen, Zwiebeln und Karotten. Das mache sie ebenso „maskuliner“ wie bittere Lebensmittel. Aber der kleine Wurm im Po geht davon nicht weg – da braucht es schon das Zäpfchen von Dr. Mariam al-Sohel, das sich als Exportschlager für andere islamische Länder erweisen und somit zur wichtigsten Einnahmequelle des Wüstenstaates neben dem Öl werden könnte.

Die medizinische Fachfrau hat bei der Entwicklung des Medikaments sicher auch die Entlastung der Justiz im Auge gehabt. Laut Gulf News ließ das Land im Jahr 2017 insgesamt 76 ausländische Homosexuelle deportieren. Gleichgeschlechtliche Liebeleien werden in dem Emirat mit hohen Gefängnisstrafen geahndet. Ob die Innovation von al-Sohel erfolgreich sein wird oder ob man am Golf schlussendlich doch dem Beispiel Brunei folgt, wird sich zeigen.

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