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Foto: Tokfo / Wikimedia / Gemeinfrei

Seit zehn Tagen dominiert ein illegal aufgenommenes Video, das “Ibizia-Video”, die heimische Innenpolitik. Der Blog “eu-infothek” hat nun als erster Hintermänner entlarvt: den Wiener Anwalt Ramin Mirfakhrai und den Privatdetektiv Julian H. Obwohl das ÖVP-Justizministerium nur schleppend bis gar nicht ermittelt, wurden nun neue Tatverdächtige bekannt. In Servus-TV spricht der damalige “Ausbildner” von Julian H., der ehemalige Sicherheitsberater Sascha Wandl, davon, dass auch zwei in Salzburg tätige bosnische Privatdetektive an der “Video-Falle” beteiligt gewesen sein könnten. Politisch brisant ist die Aussage von Wandl, dass die beiden Bosnier für das Inneministerium gearbeitet hätten:

Beide haben Verbindungen zum Innenministerium, beide sind gelistete Informanten des Innenministerium bzw. des Bundeskriminalamtes.

Das Innenministerium, nun (noch) geführt vom ÖVP-Mann Eckart Ratz, wollte sich dazu gegenüber Servus-TV nicht äußern.

Interessant ist auch die Tatsache, dass einer der mutmaßlichen Hintermänner des Videos, der in München tätige Julian H., auf seiner inzwischen nur noch in Web-Archiven auffindbaren Internetseite auch angab, dass zu seinen Klienten das BMI und das BKA zählten.

Bereits am Samstag, 25. Mai, legte der ehemalige FPÖ-Innenminister Herbert Kickl in einem Interview auf oe24.tv eine Spur zum BVT. Auch Peter Pilz vermutet eine Spur ins BVT. In einer Aussendung fordert er, dass „die ersten Spuren, die von “Ibiza-Gate” in Richtung BVT führen, ernsthaft untersucht werden müssen“, und kündigt an, dass er im BVT-Untersuchungsausschuss folgende Fragen stellen wird:

Hat die Firma Konsic GesmbH (Anm.: Firma des Verdächtigen Julian H.) tatsächlich für BMI und BKA gearbeitet? Wann und was wussten Mitarbeiter des BVT über “Ibiza-Gate”? Führen Spuren von Ibiza-Gate zum schwarzen Netzwerk im BVT?

Wer politisch dahinter stecken könnte, ist nach wie vor das große Geheimnis. Eine Spur führt zu Daniel Kapp, Kommunikationsexperte und Pressesprecher verschiedener österreichischer Regierungsmitglieder, zuletzt von ÖVP-Finanzminister Josef Pröll. Ob er tatsächlich in irgendeiner Form involviert ist, bleibt noch Spekulation, die er allerdings selbst befeuert. Eine Anfrage seitens unzensuriert.at blieb unbeantwortet. Und alle seine Twitter-Einträge seit 2009 wurden plötzlich gelöscht.

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