Welttag für das Ende der Fischerei 2021

Im fünften Jahr kehrte der Welttag für das Ende der Fischerei auf die Straße zurück. Nachdem im Vorjahr im Zuge der ersten Corona-Welle ausschließlich Onlineaktionen stattfanden, konnte 2021 erfolgreich für Veranstaltungen in Innenstädten und Internet gleichermaßen mobilisiert werden. 30 Länder beteiligten sich an den weltweiten Aktionen. Im Fokus standen erstmals Aquakulturen.

27. März 2021, Frankfurt (Main)

Am Dortmunder Phönixsee fand sich das Laufpublikum Auge in Auge mit einem menschengroßen künstlerischen Fisch, in der Bielefelder Innenstadt mit einem im Netz hängenden Fischmenschen. In Parchim klangen Meeresgeräusche über einen zentralen Platz, in Düsseldorf Megaphondurchsagen. Insgesamt organisierten acht ARIWA-Gruppen überall in Deutschland kreative Protestaktionen für ein Ende von Fischerei und Fischzucht. “Es ist leider noch immer besonders schwer, Menschen für das Leben und Leiden von Wassertieren zu sensibilisieren”, resümiert Kampagnenkoordinator Simon Anhut. “Das ist besonders fatal, wenn man sich vor Augen führt, dass sie 95% der Opfer des menschlichen Tierkonsums ausmachen. Allein Aquakulturen töten jährlich 761 bis 1.867 Milliarden Tiere (in den Anlagen gezüchtete Fische und Krebstiere, sowie als Futtermittel gefangene Tiere zusammengezählt). Diese Zahl ist 10- bis 26mal höher als die der jährlich geschlachteten Landtiere. Dabei leiden Fische, die in Aquakulturen ziellos umher schwimmen, teils nur 3 Liter pro Tier Platz haben, und derweil von Parasiten zerfressen werden, sodass ihnen Augen und Fleischstücke fehlen, gewiss nicht weniger.”

Protest am Ort des Geschehens

Eine besonders hervorzuhebende Aktion im Zuge des diesjährigen Welttags war der Protest am Frankfurter Flughafen. Nicht im Hamburger Hafen oder Bremerhaven werden die meisten toten Fische umgeschlagen, sondern mitten in Deutschland, eben am Frankfurter Flughafen. Die tatsächlichen Ausmaße der Fischerei bleiben auch dadurch für die meisten Menschen unsichtbar.

Aber auch an der Küste wurde protestiert. ARIWA Rostock präsentierte auf Schildern nach dem Vorbild der Vegan Demos die vielfältigen Gründe gegen Fischerei und Fischzucht. Die örtlichen Fischer*innen und Angler*innen versammelten sich zu einer unangemeldeten Gegendemo. Die großen Trawler seien das Problem, meinte einer. Zwar fehlte die Bereitschaft, das Lebensrecht des einzelnen Wassertieres anzuerkennen, aber das Argument schien zumindest deutlich: Der Großteil der Zerstörung entsteht anderswo, auf den meisten Tellern landet kein Ostseefisch. Ein anderer Fischer hatte hingegen ein Schild mitgebracht. Aufschrift: “Ostseefisch auf jeden Tisch!”

Die Kampagne geht weiter

Jedes Jahr finden Ende März konzentrierte Aktionen zum Welttag für das Ende der Fischerei statt. Das Thema ist jedoch viel zu bedeutsam, die Opfer zu zahlreich, das Unwissen und das herrschende tödliche Desinteresse viel zu groß, um es bei einem Tag im Jahr zu belassen. Werden Sie noch heute aktiv für Wassertiere: planen Sie eigene Aktionen oder sprechen Sie mit Bekannten darüber. Einige grundlegende Einblicke in Leben und Leid unter Wasser, die Interesse wecken sollten, finden Sie in unseren 30 Fakten über Fische.

Stand: 03/2021 | Text: © Animal Rights Watch e.V. | Bilder: © Animal Rights Watch e.V.

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